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Die Wärmewende wird im Bestand entschieden
Mit der klimaneutralen Transformation des Gebäudesektors beschäftigte sich die von Christian Stolte, Leiter Klimaneutrale Gebäude der dena, moderierte Diskussionsrunde am ersten Präsenztag der Berliner Energietage 2023.
Christian Maaß, Leiter Abteilung II Wärme Wasserstoff und Effizienz im BMWK, nutzte seinen Auftakt-Impuls, um die teilweise unsachlich geführte öffentlich Diskussion rund um die Wärmepumpe geradezurücken.
Die in der Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes vorgesehenen Heizungslösungen seien vielfältig. Ob Abwärme, Biomasse, Geothermie oder Hybridheizungen – nichts werde im Gesetzesentwurf ausgeschlossen. Der Bedarf im Bestand sei riesig und könne nicht von einer Technologie allein gedeckt werden.
Vernünftig seien Wärmenetze in Gebieten mit urban verdichtetem Bestand und individuelle Lösungen im Einfamilienhausbereich. Der kommunalen Wärmeplanung komme dabei eine große strategische Bedeutung zu.
Nach Ansicht von Dr. Melanie Weber-Moritz, Bundesdirektorin des Deutschen Mieterbundes, dürfe die Transformation niemanden überfordern. Deshalb müssten Klima- und Sozialverträglichkeit immer zusammen gedacht werden.
Die Beratungen des Mieterbundes zeigten, dass Mieterinnen und Mieter in unsanierten, mit Öl- oder Gas beheizten Gebäuden besonders häufig von Energiearmut betroffen seien. Modernisierung führe zu steigenden Warmmieten, was Menschen mit kleinem und mittlerem Einkommen an die finanziellen Grenzen führe.
Ingeborg Esser, Hauptgeschäftsführerin beim GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, erläuterte, warum die geplante Novelle der EU-Gebäuderichtlinie eine riesige Herausforderung für die Wohnungswirtschaft darstellt.
Damit Gebäude bis 2033 mindestens Effizienzklasse D erreichten, müssten in Deutschland in den nächsten zehn Jahren rund die Hälfte der Bestandsgebäude saniert werden. Bei Nichterreichen der Effizienzziele drohe ein massiver Wertverlust oder sogar ein Vermietungs- und Verkaufsverbot.
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