Gemeinsam energetisch sanieren: Energiesprong im Quartier
Wie kann eine gemeinschaftliche Sanierungsinitiative eine ganze Nachbarschaft zukunftsfähig machen? Um das herauszufinden fand am vergangenen Freitag eine erste Informationsveranstaltung für Eigentümerinnen und Eigentümer von Einfamilienhäusern in der Siedlung Klosterbüsche in Berlin statt.
CO₂-Kosten, steigende Energiepreise sowie wachsende ordnungspolitische Maßnahmen führen zu Verunsicherung bei Hausbesitzenden. Ein Ausweg wäre die umfassende energetische Sanierung von Eigenheimen, die allerdings ihre eigenen Herausforderungen mit sich bringt. Viele private Eigentümerinnen und Eigentümer haben es noch schwerer als die professionelle Wohnungswirtschaft, um komplexe Sanierungsprojekte eigenständig erfolgreich durchzuführen. Es mangelt an Wissen, Zeit, finanziellen Ressourcen und Motivation.
Das Energiesprong-Team der dena sieht daher im Einfamilienhaus-Segment das Potenzial, durch gemeinschaftliche Sanierungen im Quartier und einer gezielten professionellen Begleitung von Sanierungsmaßnahmen Eigenheimbesitzende auf Ihrem Weg zum zukunftsfähigen Haus zu unterstützen. In der Siedlung Klosterbüsche in Berlin-Spandau wurde der Grundstein für die Sanierungsinitiative in einem ersten Modellquartier gelegt, bei der Sanierungsmaßnahmen in der Nachbarschaft gebündelt betrachtet werden sollen. Gemeinsam mit dem Verband für Haus- und Wohneigentum Berlin-Brandenburg e.V. und der Siedlergemeinschaft Klosterbüsche e.V. brachte die dena am vergangenen Freitag rund 20 Hauseigentümerinnen und -eigentümer zu einer ersten Informationsveranstaltung zusammen.
Auf dem Vereinsgelände der Siedlungsgemeinschaft konnten sich die Interessierten über die geplanten Schritte der Gebäudeanalyse und der Bündelung von Sanierungsmaßnahmen informieren und erste Fragen klären.
In interaktiven Fragerunden wurden Zukunftsvisionen für das eigene Haus und die Nachbarschaft sowie Wünsche an bzw. Bedenken zu einer energetischen Sanierung diskutiert. Dabei wird klar: Neben Ängsten zu Finanzierung und Aufwand ist das Interesse an einer energetischen Sanierung und der Wunsch nach professioneller und vertrauensvoller Beratung und Betreuung groß.
Zustandsanalyse digital
Um eine nachbarschaftliche Sanierungsinitiative zu starten sollen über die nächsten Wochen auf einem Online-Portal Daten zu den Gebäuden der Siedlung eingetragen und die Sanierungsbedarfe geprüft werden. Auf Basis dieser Daten sollen konkrete Maßnahmen je Gebäude abgeleitet und gebündelt werden, um diese anschließend in passenden Maßnahmenpaketen gemeinschaftlich anzugehen.
Die Sanierungsinitiative wird in enger Abstimmung mit dem Bezirk vorangetrieben und von der KlimaWerkstatt Spandau unterstützt.
Energiesprong im Einfamilienhaus-Segment
Um Sanierungsprozesse und -lösungen für private Eigentümerinnen und Eigentümer von Einfamilienhäusern zu optimieren und zu standardisieren, liegt der Fokus in diesem Segment auf der gleichzeitigen Aktivierung und Koordinierung der Sanierungsprozesse sowie der Zusammenführung individueller Sanierungsbedarfe. Dies wird durch eine übergreifende Koordination unterstützt – von der ersten Information und Beratung bis hin zur Ausführung konkreter Sanierungsarbeiten.
Das Energiesprong-Marktentwicklungsteam der dena entwickelt diesen Lösungsansatz in Zusammenarbeit mit relevanten Marktakteuren in konkreten Modellquartieren weiter. Ziel ist es, Prozesse zu erproben und so zu skalieren, dass sie breit zugänglich werden, um Hausbesitzende bei der Durchführung energetischer Sanierungen zu unterstützen.