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Energiesprong DE

Innovationen. Ideen. Insights

Am 20.6. trafen sich mehr als 100 Frontrunner der seriellen Sanierung beim Energiesprong Innovation Day in Berlin. Neben etablierten Gesamtlösungsanbietern wie B&O, ecoworks, Fischbach, Renowate und Saint-Gobain pre.formance waren auch Newcomer aus der Zuliefererbranche sowie Architektur- und Planungsbüros eingeladen.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand das Networking und der Ideenaustausch. Denn nur durch Kooperation und Know-how-Transfer können zukunftsweisende Lösungen entstehen, die die serielle Sanierung noch schneller, einfacher und kostengünstiger machen. 

Pitch-Runden und Speed-Dating

Visionäre Insights bot der Innovationsmarkt, auf dem sich folgende Unternehmen präsentierten: Baustumpf, Beck + Heun, Daikin, Ennogie, Ernst Schweizer, Gutex, Heliatek, IFB Israel, Kermi, LivingBetter, Melt, modulhouse, Plan4 Software, RoofUz, sistems, Steico, Parabel-Energiesysteme, Technical Service Kuehn, Vaillant, Wuttke Ingenieure und Zehnder.

In mehreren kurzen Pitch-Runden wurden zukunftsweisende Ansätze und neuartige Produkte für die serielle Sanierung von Einfamilienhäusern, Mehrfamilienhäusern und Nichtwohngebäuden vorgestellt. Die Palette reichte von bezugsfertig vorgefertigten Wohnmodulen zur Dachaufstockung über Dämmplatten aus Phasenwechselmaterial und biobasierten Baumaterialen bis hin zu einer neuartigen Solarfolie, die jedes Gebäude zum Stromproduzenten macht.

Beim anschließenden Speed-Dating konnten sich die Teilnehmer gezielt miteinander vernetzen und mögliche Kooperationen ausloten. 

It’s a match

Dass derartige Matchmaking-Formate funktionieren, zeigen Beispiele von Partnern, die sich auf vergangenen Energiesprong-Events getroffen haben und heute erfolgreich zusammenarbeiten. So hat die B&O Gruppe im Living Lab der LEG erstmalig eine Indach-Photovoltaiklösung von Ennogie verbaut. Das Solardach kombiniert Photovoltaiklösung und Dacheindeckung in einem Produkt. So werden serielle Sanierungen nicht nur optisch ansprechender, sondern durch die Einsparung eines Arbeitsschritts auch wirtschaftlicher.

Ebenfalls im Living Lab erprobt die Fischbach-Gruppe einen sogenannten Ground Cube des Herstellers Sistems. Der unterirdische Betonkubus enthält die gesamte Gebäudetechnik, die technische Versorgung der Wohnungen erfolgt über einen Backpacker-Strang in der neuen Fassade. Auf diese Weise lässt sich die Gebäudetechnik minimalinvasiv und mieterfreundlich erneuern.

Gedämmt wurden die Fassadenmodule von Fischbach per Einblasdämmung von Gutex. Auch der Gesamtlösungsanbieter Renowate hat den estländischen Holzbauspezialisten Matek über das Energiesprong-Netzwerk kennengelernt. Aus dem ersten Pilotprojekt in Mönchengladbach ist eine langfristige Partnerschaft entstanden, die 2023 noch 12 weitere serielle Sanierungsprojekte gemeinsam umsetzen wird.
 

Workshops mit Weitblick

Drei vertiefende Workshops zu unterschiedlichen Themen bildeten den inhaltlichen Abschluss des Innovation Days. In Workshop 1 ging es um die Frage, wie sich innovative Komponenten und neue Technologien in serielle Sanierungslösungen integrieren lassen. Für mehrstöckige Wohngebäude gibt wurde bereits ein wertvoller Erfahrungsschatz aufgebaut.

Jetzt geht es darum, ihn auf weitere Gebäudetypen wie Einfamilienhäuser und Nichtwohngebäude zu übertragen. Für diesen Prozess braucht es engagierte Akteure und intelligente Ansätze, die serielle Sanierung weiterdenken. 

Wie sich biobasierte und kreislauffähige Materialien in serielle Sanierungslösungen einbinden lassen, wurde in Workshop 2 diskutiert. Bei der Erreichung eines klimaneutralen Gebäudebestandes können regenerative regionale Baustoffe wie Hanf, Holz, Miscanthus und Stroh eine wichtige Rolle spielen. Mit ihrer Hilfe können Gebäude von CO2-Produzenten zu CO2-Speichern werden.

Workshop 3 beschäftigte sich mit der neuen Rolle von Architektinnen und Architekten. Gerade im Hinblick auf die architektonisch und qualitativ oft wenig überzeugenden Nachkriegsbauten bietet sich im Rahmen der seriellen Sanierung die Chance, die energetische Modernisierung mit der gestalterischen Optimierung zu verbinden. Wie das idealtypisch aussehen kann, zeigt das Projekt in Köln-Zollstock. Hier hat das Architekturbüro Zeller Kölmel den ambitionierten Effizienzaushausstandard 40 EE mit qualitativ hochwertigem Design kombiniert. Ein Ergebnis, das sowohl energetisch als auch ästhetisch überzeugt. 

Um die energetische Modernisierung im Bestand voranzutreiben, braucht es serielle Sanierungslösungen, die digitale Planung mit automatisierter Vorfertigung und standardisierten Prozessen kombinieren. Ob Fachkräftemangel, 65 Prozent erneuerbare Energien beim Heizungstausch oder Sanierungspflicht für ineffiziente Gebäude – die serielle Sanierung bietet bereits heute praxisnahe Antworten für die Herausforderungen von morgen.

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Ariane Steffen

Kommunikation Wohnungswirtschaft und Nichtwohngebäude

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