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Entdecken Sie branchenrelevante News rund um die serielle Sanierung nach dem Energiesprong-Prinzip. Unser Ziel ist es, Sie bestens über die neuesten Entwicklungen in der Welt der nachhaltigen und energetischen Gebäudesanierung zu informieren.
Ostdeutsches Modellprojekt erreicht Meilenstein
In Anwesenheit des Thüringer Energieministers Bernhard Stengele und weiterer Vertreter aus Politik, Wohnungswirtschaft und Medien feierte die Wohnungsgenossenschaft Textil Greiz in der Schmidtstraße 12/14 die Montage der ersten vorgefertigten Fassaden.
Die beiden Wohngebäude in der Schmidtstraße 12/14 haben Symbolcharakter für die Wärmewende in Thüringen. Nach dem hier umgesetzten seriellen Sanierungskonzept könnten tausende baugleiche Gebäude in Ostdeutschland energetisch modernisiert werden.
„Die klimafreundlichste Energie ist die, die gar nicht erst verbraucht wird. Greiz ist der Beginn einer ganz großen Offensive, die wir in den nächsten Jahren umsetzen werden, um den Bestand zu dekarbonisieren. Das Projekt stellt unter Beweis, dass man auch alten Bestand klimaneutral sanieren kann und dass wir nach der Sanierung sogar einen Energieüberschuss mit solchen Gebäuden erzielen können.
Deshalb unterstützen wir das Projekt so großzügig. Ziel ist, dass die Kosten durch die Erhöhung der Nachfrage sinken, sodass die serielle Sanierung perspektivisch ohne strukturelle Förderung in der Breite möglich sein wird“, so Bernhard Stengele, dessen Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz das Projekt mit 2,25 Million Euro im Rahmen der Thüringer Wärmeenergie-Offensive fördert.
Dabei werden Pilotvorhaben unterstützt, die die Wärmewende auf dem Weg in den klimaneutralen Gebäudebestand vorantreiben. In den nächsten drei Jahren stehen dazu insgesamt 5 Millionen Euro für Mustervorhaben zur Verfügung. Dass rund 50 Prozent der insgesamt zur Verfügung stehenden Fördergelder nach Greiz fließen, zeigt die Bedeutung des Projekts.
Das Projekt in der Schmidtstraße ist in zweierlei Hinsicht eine Premiere. Es ist die erste serielle Sanierung in Ostdeutschland und die weltweit erste, bei der die Montage von vorgefertigten Fassadenelementen an einem viergeschossigen Gebäude gerüstfrei durchgeführt wird.
Die acht Meter breiten Fassadenelemente werden im Werk vorgefertigt und inklusive Fenstern, Sonnenschutz, Lüftungsleitungen und Wassersträngen auf die Baustelle geliefert. Die Montage erfolgt per Hubwagen. Dämmende Sandwichelemente ersetzen das alte Dach. 152 Photovoltaikmodule liefern übers Jahr gesehen ausreichend regenerative Energie für die vier Luft-Wärmepumpen, die die Mieterinnen und Mieter klimaneutral mit Wärme und Warmwasser versorgen. Im Rahmen eines Mieterstrommodells wird der selbst erzeugte grüne Strom vom örtlichen Energieversorger zu vergünstigten Konditionen angeboten.
Nach der Sanierung, die im Sommer dieses Jahres abgeschlossen sein soll, werden die Bewohnerinnen und Bewohner unabhängig von fossilen Energieträgern und damit dauerhaft vor steigenden Heizkosten geschützt sein.
„Für uns als Wohnungsunternehmen ist klimaneutrales und bezahlbares Wohnen ein zentrales Thema und ein wichtiges Argument für die serielle Sanierung. Der Pilot zeigt, was ökologisch, technisch und sozial der neue Standard sein kann. Das hier umgesetzte Konzept der seriellen Sanierung spart langfristig Kosten und schützt das Klima. Ein klimaneutrales Wohnhaus, zu 100 Prozent versorgt mit erneuerbarer Energie – und dies zu bezahlbaren Mieten“, bringt Kati Stein, geschäftsführende Vorständin WG Textil Greiz, die Vorteile auf den Punkt
Weitere Stimmen zum Projekt:
"Dank des Engagements aller Beteiligten ist Greiz zum innovativen Vorreiter für die Wärmewende in Ostdeutschland geworden. Das Pilotprojekt zeigt, wie die Bestandssanierung klima- und sozialverträglich gelingen kann. Was die Wohnungsgenossenschaft Textil Greiz in der Schmidtstraße 12-14 umsetzt, kann zum Vorbild für tausende Wohnungen in Thüringen werden.“ Andreas Kuhlmann, Geschäftsführer der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena)
„Im Pilotprojekt Greiz treffen Kostenexplosion, technische Innovation und Klimaneutralität auf den Wunsch nach bezahlbarem Wohnen. Das geht nur zusammen, weil es immense Fördermittel gibt." Frank Emrich, Direktor des Verbands der Thüringer Wohnungswirtschaft
“Wir hoffen, dass Leuchtturmprojekte wie dieses dabei helfen können, den Standort Greiz noch attraktiver zu machen und weiter aufzuwerten.“ Alexander Schulze, Bürgermeister von Greiz
„Derzeit wird der Renovierungsmarkt in Deutschland auf ein jährliches Volumen von 151 Milliarden Euro geschätzt. Dafür braucht es digitale, serielle und bezahlbare Konzepte. Durch dieses und weitere Projekte können wir eine Sanierungsplattform entwickeln, die Sanieren zu einem bezahlbaren Produkt macht." Emanuel Heisenberg, CEO ecoworks GmbH
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