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Energiesprong DE
Luftansicht von saniertem Haus.ecoworks GmbH

Wichernstraße | Bochum

| Auf einen Blick  | Hintergrund & Herausforderungen | Maßnahmen | Statements | Bilder des Projekts | Weitere Meldungen zum Projekt

Zwei Monate nach Fertigstellung des ersten seriellen Sanierungsvorhabens startete die VBW Bauen und Wohnen GmbH bereits ihr zweites Energiesprong-Projekt.

    • Anzahl der Wohneinheiten (vor/nach der Sanierung): 18
    • Anzahl der Vollgeschosse: 3
    • Wohn- bzw. Nutzfläche in qm: 1404
    • Baujahr: 1965
    • 44791 Bochum, Nordrhein-Westfalen
    • Bauzeit (Baubeginn): 05/2022
    • Energieverbrauch (vor der Sanierung): 150 kWh/m²/a
    • Energieverbrauch (nach der Sanierung): rund 30 kWh/m²/a
    • Investitionsvolumen: 3,8 Mio. Euro
    • eingesetzte Fördermittel: rund 50 Prozent

    Projektbeteiligte

    Eigentümer und Bauherr: VBW Bauen und Wohnen GmbH
    Umsetzendes Bauunternehmen: ecoworks GmbH

    Hintergrund & Herausforderungen

    Im April 2022 wurde die serielle Sanierung in der Bochumer Mörikestraße abgeschlossen.  Ende Juni begannen die Arbeiten in der Wichernstraße 14-18. Der 1965 errichtete dreigeschossige Mehrfamilienhaus-Komplex mit insgesamt 1.404 m² Wohnfläche wird bis Ende des Jahres 2023 umfassend energetisch modernisiert. Partner ist neben den Stadtwerken Bochum, die bereits in der Mörikestraße beteiligt waren, die ecoworks GmbH. Das Berliner Start-up hat das 2020 das erste deutsche Energiesprong-Projekt in Hameln realisiert

    Auf Basis der in der Mörikestraße gesammelten Erfahrungen und Erkenntnisse wurde das Energiesprong-Konzept optimiert und weiterentwickelt. So wird in der Wichernstraße ein minimalinvasiver Ansatz verfolgt, der den Eingriff in die bewohnten Wohnungen und damit die Belastung der 18 Mietparteien auf ein Minimum beschränkt.

    Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Kostenfaktor. Rund 40 Prozent der VBW-Wohnungen unterliegen einer Mietpreisbindung. Die energetische Modernisierung muss deshalb sozialverträglich sein und darf zu keinen größeren Mieterhöhungen führen. Die serielle Sanierung nach dem Energiesprong-Prinzip ermöglicht es dem kommunalen Wohnungsunternehmen, seinen Bestand klimaneutral zu transformieren, ohne die Mieter finanziell zu überfordern.

    Mithilfe industriell vorgefertigter Fassaden-, Dach- und Technikelemente wird die Energieeffizienz so weit gesteigert, dass die Photovoltaikanlage im Jahresdurchschnitt ausreicht, um den Wärme-, Warmwasser- und Strombedarf der Bewohner regenerativ zu decken. Die Mieter sind somit zünftig vollständig von fossilen Energieträgern und weiter steigenden Energiepreisen entkoppelt. Die etwas höhere Kaltmiete soll dabei weitestgehend durch Energieeinsparungen kompensiert werden. Ziel ist es, die serielle Sanierung möglichst sozialverträglich zu realisieren.

    Maßnahmen

    Gebäudehülle

    • Fassade: Erneuerung der Fassaden mit industriell vorgefertigten hochgedämmten Holztafelmodulen. Die Fenster werden bereits im Werk in die Fassadenelemente eingebaut. Die Fassadenoberfläche wird mit vorvergrautem Lärchenholz verkleidet. 
    • Dach/oberste Geschossdecke: Die vorhandene Dacheindeckung wird durch industriell vorgefertigte Dachmodule ersetzt. Integrierte Photovoltaik-Module erzeugen so viel regenerativen Strom, das der NetZero-Standard fürs CO2-neutrale Wohnen erreicht wird.

     

    Anlagentechnik

    • Heizung und Warmwasser: Eine zentrale Luft-Wärmepumpe versorgt das Gebäude mit Wärme für die Heizung sowie die Warmwasseraufbereitung.
    • Lüftung: Fassadenintegrierte Wohnraumlüftung
    • Energieerzeugung: Betrieben wird die Wärmepumpe mit selbst erzeugtem Solarstrom aus der hauseigenen Photovoltaik-Anlage sowie extern zugekauftem Grünstrom in den sonnenarmen Monaten.
    • Weitere (z.B. Balkone, Treppenhäuser, Außenanlagen, ...): Die Elektrosteigstränge werden erneuert und neu in den Wohnungen verlegt. Die Hauseingänge werden mit neue Aluminium-Türen ausgestattet und die Beleuchtung auf LED umgestellt. Die Treppenhäuser werden umfassend saniert. Die Wohnungen erhalten neue Holztüren mit Spezial-Schalldämmung. Die Wohnungen erhalten 2 x 4,20 m große Aluminium-Vorstellbalkone. Die Außenanlagen werden neugestaltet und künftig barrierefrei sein.

     

    Besonderheiten: Die VBW setzt in der Wichernstraße ein Energie-Contractingmodell um. Statt die Photovoltaikanlage für die Stromerzeugung selbst zu erwerben und zu betreiben, wurden die Dachflächen an die Stadtwerke Bochum verpachtet. Der Energieversorger investiert in die Anlagetechnik und kümmert sich um die Instandhaltung und Wartung. Die Bewohnerinnen und Bewohner können die auf ihrem Dach erzeugte Solarenergie zum vergünstigten Mieterstromtarif von den Stadtwerken Bochum beziehen.

    Wir haben das erste Energiesprong-Projekt im gesamten Ruhrgebiet verwirklicht und starten nun das zweite. Damit sind wir Vorreiter und Early Adopter auf dem deutschen Markt und können uns als lokales Unternehmen auch gegenüber größeren Marktteilnehmern behaupten.

    Norbert Riffel
    Geschäftsführer VBW Bauen und Wohnen GmbH