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Energiesprong DE

Erste serielle Sanierung eines Siebengeschossers

In Frankfurt weiß man wie Höhe geht: Einen Katzensprung von 201 Meter hohen Skytower der EZB entfernt, wurde das erste siebengeschossige Gebäude seriell saniert. Und wie sein prominenter Nachbar ist es ein echter Hingucker.

Geplant vom Architekten Kay Künzel, gebaut von Holzbau Kappler und finanziert von der Deutschen Stiftung für Denkmalschutz wurden in der Ostendstraße 61 nahezu alle nachhaltigen Innovationen umgesetzt, die der serielle Sanierungsbaukasten zu bieten hat. 

Das Sanierungsprojekt wurde durchgängig mit Building Information Modeling (BIM) geplant, gefertigt und gebaut. Aus dem 3D-Scan des Gebäudes ist dazu ein digitaler Zwilling erstellt worden, an dem alle am Projekt beteiligten Partner gemeinsam gearbeitet haben. BIM trägt dazu bei, dass sich Sanierungsprojekte schneller, kostengünstiger und in besserer baulicher Qualität realisieren lassen.  

Die Fassadenmodule wurden mit Holz aus der Region (PEFC) gefertigt. Die Dämmung besteht aus Zellulose – geschreddertem Altpapier, das hier einer ressourcenschonenden Zweitnutzung zugeführt wurde. Durch die neue, aus nachwachsenden Rohstoffen bestehende Gebäudehülle erreicht das Mehrfamilienhaus Energieeffizienzklasse KfW 40 Plus. Das sorgt für einen dauerhaft niedrigen Heizenergiebedarf, der mit selbst erzeugter regenerativer Energie gedeckt werden. 

Photovoltaikmodule auf dem Dach und Teilen der Fassade versorgen die 32 Mietparteien mit Solarenergie für Heizung, Warmwasser und Haushaltsstrom. In Kombination mit einem Batteriespeicher, einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sowie smarter Gebäudetechnik macht dieses TGA-Konzept die Bewohnerinnen und Bewohner unabhängig von fossilen Brennstoffen und schützt sie somit vor steigenden Energiepreisen. 

Die Mieterinnen und Mieter konnten während der gesamten Sanierungsphase in ihren Apartments wohnen bleiben und bezahlen unterm Strich nicht wesentlich mehr Miete als vorher. Die moderate Modernisierungsumlage wird durch die hohen Energieeinsparungen weitestgehend kompensiert. Im Rahmen einer innerstädtischen Nachverdichtung wurde im Dachgeschoss neuer Wohnraum geschaffen. Die zusätzlichen Mieteinnahmen tragen dazu bei, dass sich die Sanierung schneller amortisiert.  

Zur Verbesserung des Mikroklimas wurden die Dachgauben begrünt. Die Pflanzen filtern Staub und Luftschadstoffe, absorbieren Lärm, schützen vor Hitze im Sommer und Kälte im Winter. Zudem trägt das urbane Biotop zu einer Erhöhung der Artenvielfalt bei. Aus einem sanierungsbedürftigen Apartmenthaus ist in vielerlei Hinsicht eine Großstadt-Oase geworden.

Pressekontakt

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Ariane Steffen

Kommunikation Wohnungswirtschaft und Nichtwohngebäude

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