Reihenendhaus Krafft | München
| Auf einen Blick | Hintergrund & Herausforderungen | Maßnahmen | Erfolge & Lessons Learned | Weiterführende Dokumente | Bilder des Projekts
Das Reihenendhaus der Familie Krafft wurde in Holzrahmenbauweise umfassend energetisch saniert. Das Projekt mit seriell vorgefertigten Elementen zeichnet sich aus durch eine nachhaltige Isoflock-Einblasdämmung und Holzfaserputzträgerplatten. Realisiert wurde das Projekt von der Zimmerei Holzbau Grübl GmbH in Kombination mit Eigenleistung.
Auf einen Blick
- Anzahl der Wohneinheiten (vor/nach der Sanierung): 1
- Anzahl der Vollgeschosse: 2
- Wohn- bzw. Nutzfläche in qm: 135
- Baujahr: 1961
- 81369 München, Bayern
- Bauzeit (Baubeginn und Baufertigstellung): 10/2022-07/2023
- Energieverbrauch (vor/nach der Sanierung): vorher: Endenergiebedarf 275 kWh/m²a (Energieausweis zum Verkaufsexpose), nachher: Endenergiebedarf 93 kWh/m²a (Energieausweis nach Sanierung – noch ausstehende Umstellung auf Wärmepumpe)
- Baukosten: ca. 500.000 EUR für gesamte Baumaßnahmen, davon ca. 200.000 EUR für die energetische Sanierung, weitere 50.000 für den Anbau, sowie weitere 25.000 EUR für PV-Anlage und Speicher
- eingesetzte Fördermittel: BAFA Einzelmaßnahme für Wände, Dach, Fenster
Projektbeteiligte
Bauherr: Elisabeth und Julian Krafft
Umsetzendes Bauunternehmen: Zimmerei Holzbau Grübl GmbH
Weitere Projektbeteiligte: Baumeister: Herr Kovermann, Statik: TK Bauplanung Hoberland, Innenausbau: Trockenbau Muminovic, Elektrik: Andreas Romeis, PV-Anlage: Abel Retec, Sanitär: Planbad
Hintergrund & Herausforderungen
Das Reihenendhaus in der Höglwörther Straße, ursprünglich 1961 erbaut, wurde von Elisabeth und Julian Krafft im Jahr 2022 neu erworben. Das Gebäude befand sich weitestgehend im Ursprungszustand und benötigte eine umfassende Sanierung. Die Familie entschied sich für eine serielle Sanierung mit einem Fokus auf die nachhaltige und ökologische Holzrahmenbauweise aus heimischem Holz und einer Stroheinblasdämmung. Die Zimmerei Grübl wurde mit den Arbeiten beauftragt, da aufgrund des bereits bestehenden beruflichen Kontakts großes Vertrauen in eine erfolgreiche Umsetzung bestand. Die Sanierungsarbeiten begannen im Oktober 2022 mit einem 3D-Laserscan zur präzisen Planung und Vorfertigung der Bauteile. Während auf der Baustelle der Innenausbau stattfand, wurden die modularen Fassadenelemente im Werk vorbereitet. Die Montage der Elemente konnte dann in weniger als einer Woche per Kran vor Ort erfolgen.
Besondere Herausforderung bei der Sanierung war die geringe Tragkraft des alten Mauerwerks, die eine zusätzliche Konstruktion aus Stahlwinkel mit Holzschwellen und Holzrahmen erforderte. Die Koordination der verschiedenen Gewerke übernahm die Familie selbst.
Maßnahmen
Gebäudehülle
- Fassade (Sanierung): 24 cm Bestandmauerwerk, 16 cm Holzständervorsatzschale mit Gefachdämmung und 6 cm Holzfaserdämmplatte als Putzträger, U = 0,17 W/m²K
- Fassade (Anbau): 6 cm Holzfaserdämmplatte,16 cm Holzständerwerk mit Gefachdämmung und 6 cm Holzfaserdämmplatte, Lärchenholzverschalung, U = 0,15 W/m²K
- Dach/oberste Geschossdecke: 280 mm Sparrendach mit Gefachdämmung und 6 cm Holzfaserdämmung, U-Wert = 0,13 W/m²K
- Kellerdecke: bisher ungedämmt, aber in Planung (Eigenmaßnahme)
- Fenster: U-Wert <= 0,90 Wm²K
Anlagentechnik
- Heizung und Warmwasser: kein Heizungstausch im Rahmen der Sanierung; Gas Brennwerttherme, Baujahr 2008; Vorbereitungen für die Umrüstung auf eine Luft -Wasser-Wärmepumpe sind getroffen.
- Lüftung: Fensterlüftung
- Energieerzeugung: PV Anlage mit 8,97 kWp und 5,5 kWh Speicher
Besonderheiten: Umbau und Ausbau der Gaube, sowie Wohnraumerweiterung im Erdgeschoss. Die Familie Krafft legte großen Wert auf die Verwendung nachhaltiger Materialien wie Einblasdämmung mit Isoflock und Holzfaserputzträgerplatten. Das Haus wurde während der Sanierung nicht bewohnt.
Erfolge & Lessons Learned
Die Familie ist besonders zufrieden mit der optischen Gestaltung und der Energieeffizienz des Hauses. Die installierte Photovoltaikanlage mit Speicher deckt ab März den Großteil ihres Strombedarfs. Die Koordination der verschiedenen Gewerke sowie die baulichen und logistischen Herausforderungen aufgrund des alten Mauerwerks, des Einsatzes eines großen Krans und notwendigen Straßensperrungen, erforderten einigen Aufwand für die Bauherren.
Das Resultat der seriellen Sanierung lässt sich sehen: Ein energetisch effizientes Haus mit einer attraktiven Lärchenholzverschalung und einer Photovoltaikanlage. Die Kraffts freuen sich über das Ergebnis und schätzen besonders das verbesserte Wohnklima und die Reduzierung des Energieverbrauchs. Besonders beeindruckte die Familie die schnelle Montage der seriellen Elemente mit dem Kran.
Energieperformance: Die Anforderungen an das GEG werden mit Gebäudeenergieklasse C erreicht. Eine weitere deutliche Verbesserung erfolgt nach der Kellerdeckendämmung und bei der eventuellen Umrüstung auf eine Wärmepumpe. Dann würde das Gebäude voraussichtlich den NetZero-Standard erreichen.
Die serielle Sanierung hat uns nicht nur ein energieeffizientes, sondern auch ein optisch ansprechendes Zuhause beschert. Wir sind gespannt auf die langfristigen Ergebnisse und die Auswirkungen auf unsere Energiekosten.
Julian Krafft, privater Eigentümer des Münchner Reihenendhauses